Werkstatt

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen einige interessante Einblicke in die Herstellungs-
technik meines Keramikschmucks geben. Die folgenden Bilder können Sie sich bei Be-
darf durch Anklicken vergrößern.
Alle Keramikperlen, die ich für meinen Schmuck verwende, stelle ich selber her. Ihre
Fertigung in Handarbeit ist ein zeitaufwändiger Prozess, denn es ist eine Reihe sehr
unterschiedlicher Arbeitsschritte erforderlich, und dazwischen sind auch jeweils die er-
forderlichen Trocknungs- bzw. Ablüftzeiten einzuhalten.
Das Grundmaterial meiner Perlen ist weiß-, rot- oder schwarzbrennender Ton von sehr
feiner Qualität. Nach dem Formen werden die Perlen einige Tage an der Luft getrocknet
und dann - beim sogenannten Schrühbrand - mit einer Temperatur von 900° C gebrannt.

Der Blick von oben in meinen Brennofen zeigt, wie das Brenngut (in diesem Fall ne-
ben Perlen und Broschen auch einfache quadratische Plättchen zur späteren Erpro-
bung von Glasuren) in mehreren Ebenen gelagert wird. Zwischen die untere Ebene
(oberes Bild) und die obere Ebene (unteres Bild) kommen zylindrische Stützen aus
Schamottsteinen, dem gleichen Material, aus dem auch der Brennofen gemauert ist.

Da die Temperatur im Ofen nur sehr allmählich steigen und fallen darf, was durch ei-
ne elektronische Regelung gewährleistet wird, darf der Ofen erst am folgenden Tag
geöffnet werden. Die gebrannten Rohlinge haben dann ihre Farbe in typischer Weise
geändert. Nach diesem Schrühbrand müssen viele Perlen nachbearbeitet werden, um
scharfe Grate zu entfernen.

Anschließend werden die verschiedenen Glasuren aufgepinselt. Dies sind wässrige
Lösungen von unterschiedlichsten Mineralmehlen. Die von mir verwendeten Glasuren
sind sämtlich bleifrei und darüber hinaus nach der Gefahrstoffverordnung kennzeich-
nungsfrei.

Auch die aufgetragene Glasurschicht muss zunächst erst wieder einige Tage abtrock-
nen; dann erfolgt der Glasurbrand bei 1040° C. Das folgende Bild zeigt mehrere der
Perlenständer aus einer äußerst hitzebeständigem Speziallegierung vor dem Einsatz
in den Ofen.

Die gleichen Perlen haben nach dem Glasurbrand ganz andere Farben angenommen.
Auch Melierungen, Sprenkelungen, Glitzereffekte oder andere Farbausscheidungen
werden jetzt erst sichtbar.

Den starken farblichen Unterschied der gleichen Teile vor und nach dem Glasurbrand
können Sie auch gut an den folgenden beiden Bildern erkennen. Das erste zeigt Bro-
schen und quadratische Probeplättchen vor dem Glasurbrand.

Der Vergleich mit den entsprechenden Teilen im fertig gebrannten Zustand demon-
striert, dass sehr ähnlich aussehende Glasuraufträge nach dem Brand ganz unter-
schiedliche Farben haben können. Auch die Farbe des als Trägermaterial verwendeten
Tons sowie die genaue Brenntemperatur und -dauer können das farbliche Ergebnis
sehr stark beeinflussen.

Häufig zeigt sich erst nach dem Brennen, dass einzelne Perlen nachglasiert werden
müssen, wodurch dann ein weiterer Brennvorgang erforderlich wird.
Viele meiner Keramikperlen versehe ich nach dem Glasurbrand in Teilbereichen mit
einem Schlagmetallüberzug in silber oder gold. Schlagmetall wird ähnlich wie Blatt-
gold verarbeitet. Auf die zu überziehenden, unglasierten Flächen wird eine Anlege-
milch gestrichen. Nach einer gewissen Zeit der Ablüftung kann dann die hauchdünne
Metallschicht aufgebracht werden.

Nach weiteren Stunden des Ablüftens werden die überstehenden Metallteile sorgfältig
entfernt, und die verbleibende Metallschicht wird schließlich mit Klarlack versiegelt.

Wenn ich meine Keramikperlen mit einer Auflage aus Echtgold versehen möchte, ist
das Verfahren ein anderes. Dieses echte Gold liegt in einer mit Terpentin verdünnten
Mischung aus Öl und Goldpulver vor, wird wie die Glasuren mit einem Pinsel aufge-
strichen, und es bildet durch einen weiteren Brennvorgang (Goldbrand bei 750° C) eine
feste Verbindung mit dem Untergrund, der an diesen Stellen zuvor einen transparent
glänzenden Glasurauftrag erhalten hatte.

Die fertigen Perlen ziehe ich entweder auf Leder- oder Baumwollbänder, oder ich rei-
he sie auf Stahlseide. Gerne kombiniere ich dazu Glasperlen, echte Süßwasserzucht-
perlen und Halbedelsteine, mitunter auch Acryl- und versilberte bzw. vergoldete Me-
tallperlen.
Verschlüsse, Quetschperlen, Kalotten und Ohrringbrisuren sind immer aus Sterlingsil-
ber 925, vergoldetem echtem Silber oder auch aus Doublé (Metall mit Echtgoldbe-
schichtung).
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